Hu Jia

chinesischer Informationstechniker; Umweltaktivist und Bürgerrechtler ab 1997; wurde durch seinen Einsatz für Aids-Infizierte ab 1999 bekannt; erlangte weltweite Beachtung durch die Videodoku "Prisoners of Freedom City" über seinen Hausarrest 08/2006-03/2007; verhaftet 12/2007 und 04/2008 zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt

* 25. Juli 1973 Peking

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 12/2009

vom 17. März 2009 (hu), ergänzt um Meldungen bis KW 26/2011

Herkunft

Hu Jia wurde am 25. Juli 1973 in der chinesischen Hauptstadt Peking in eine Intellektuellenfamilie hineingeboren. Seine Eltern waren während der sog. Kulturrevolution (1966-1976) unter dem kommunistischen Führer Mao Tse-tung (1893-1976) als "Rechtsabweichler" verfolgt worden.

Ausbildung

H. studierte in Peking Informationstechnik und schloss 1996 ab.

Wirken

Nach seinem Studium nahm H. 1996 eine Anstellung bei einem Pekinger Fernsehsender an, die er im folgenden Jahr schon wieder kündigte, um sich ganz seinem ökologischen Engagement zu widmen. Schon 1996 soll er an einer Aufforstungsaktion teilgenommen und Bauern über die Folgen großflächiger Rodungen aufgeklärt haben. 1997 konvertierte H. zum Buddhismus und verstärkte seine Umweltaktivitäten. Er arbeitete für die chinesischen Nichtregierungsorganisationen "Friends of Nature" sowie "Hong Kong’s Friends of Earth" und protestierte gegen die Jagd auf tibetische Antilopen. Nachdem er einen Aids-Skandal in der ...